„Gucci-Bande“ – Unfassbar: Nur 28 Monate Haft für schwerste Körperverletzung

Das Gebäude des Landgerichts Wuppertal

© Asio otus (commons.wikimedia.org / Lizenz: CC BY-SA 3.0)



Die Wuppertaler Strafgerichtsbarkeit schockiert mit wachsweichen Urteilen gegen zwei Beinahe-Mörder der „Gucci-Bande“.

Die Kuscheljustiz hat einmal mehr mit Wattebäuschchen geworfen: Lächerliche zwei Jahre und vier Monate Haft gibt es für die beiden jugendlichen Intensivtäter, die am 21. Mai in Heckinghausen den 70-jährigen Ali Polat vor dessen Wohnung beinahe ermordeten. Polat ist nach dem Erwachen aus wochenlanger Sedierung schwerbehindert und wird bis an sein Lebensende auf Pflege angewiesen sein. Etwas mehr als zwei Jahre sind die üblichen Urteile von Strafrichtern, um sicherzustellen, dass der Angeklagte definitiv für mindestens ein Jahr in den geschlossenen Vollzug kommt. Sogar die Staatsanwaltschaft forderte in beiden Fällen bloße drei Jahre Jugendhaft. Der Sohn des Opfers hat als Nebenkläger bereits angekündigt, gegen das Skandal-Urteil in Berufung zu gehen.

Trotz der nicht-öffentlichen Verhandlung gegen die beiden 14-jährigen Angeklagten sind mehrere schockierende Details an die Öffentlichkeit gelangt. Polizisten sagten aus, die Angeklagten seien im Vorfeld des Beinahe-Mords ihnen mitunter täglich begegnet. Für einen der zwei Verurteilten sei eine Auslandsmaßnahme in Schweden vorgesehen gewesen, um ihn aus der „Gucci-Bande“ zu lösen. Die Mutter eines Angeklagten äußerte ihr Leid, indem sie zu Protokoll gab, ihr Sohn habe sich nur noch grob antisozial – auch ihr gegenüber – verhalten. Ferner sollen Familien mit Verwicklungen zur „Gucci-Bande“ mafiöses Gebaren gezeigt haben, da es aus dieser Ecke Einschüchterungsversuche von Belastungszeugen gegeben habe.

Claudia Bötte

PRO-Wuppertal-Ratsfrau Claudia Bötte

„Vielleicht darf es für die beiden jugendlichen Intensivtäter angesichts eines so famosen Strafrichters nun etwas offener Vollzug mit sozialpädagogischem Schnorchel-Programm auf den Malediven und Seychellen sein“, kommentiert die PRO-Wuppertal-Ratsfrau Claudia Bötte.

„Man kommt sich echt vor wie in einem ganz schlechten Film. Wir können nur inständig hoffen, dass der Sohn von Ali Polat mit seiner Berufung Erfolg haben und die beiden Gewalttäter zu fünf Jahren und mehr Jugendhaft verurteilt werden. Vertrauen wir darauf, dass der Richter in der Berufungsinstanz nicht im Hinblick auf seinen Kollegen nach der Devise ‚eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus‘ handelt.

Unsere Polizei und unsere Strafgerichtsbarkeit müssen auf Standards wie in den USA angehoben werden. Figuren wie die von der ‚Gucci-Bande‘ säßen dort schon zehnmal für ganz, ganz viele Jahre im Gefängnis oder wären im Falle ausländischer Herkunft längst abgeschoben mit lebenslangem Verbot einer Wiedereinreise. Antisoziale Gewaltgestörte wie die von der ‚Gucci-Bande‘ verstehen nur die Sprache maximaler Härte. Über irgendwelche Sozialarbeiter lachen die sich nur schlapp und fühlen sich dazu animiert, noch mehr Unheil anzurichten. Es gibt jetzt nur zwei Optionen: Bleibt das Urteil gegen die beiden Gewalttäter unverändert bestehen, so leben wir in einem Staat, der im Begriff ist, endgültig zu scheitern. Wird aber das Urteil in der Berufung drastisch verschärft, so besteht noch Grund zur Hoffnung.“

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