Wie sehr Wuppertal in die Möchtegern-Alleinherrschaft einer Altparteien-Einheitsfront abrutscht, haben in den zurückliegenden Tagen wieder einmal in bezeichnender Weise die lokalen Massenmedien unter Beweis gestellt. Diesmal waren von der Journalisten-Zunft der mittlerweile notorische Lothar Leuschen, Nicole Bolz und Georg Rose die Hauptverantwortlichen. Halbwegs sachliche Berichterstattung zur anstehenden Oberbürgermeister-Wahl in „Radio Wuppertal“, „Westdeutscher Zeitung“ (WZ) oder „Wuppertaler Rundschau“ (WR)? Absolute Fehlanzeige!
Da die PRO-Bewegung angekündigt hatte, mit ihrem Oberbürgermeister-Kandidaten Markus Stranzenbach am 25. August bei der „Wahlbühne“ von „Radio Wuppertal“ und WZ im Opernhaus Barmen zu erscheinen, sahen sich am 21. August die Chefredakteure Rose und Leuschen genötigt, an die lokale PRO-Deutschland-Kreisbeauftragte Claudia Bötte ein E-Mail-Schreiben zu senden, Stranzenbach sei „ausdrücklich nicht eingeladen“ und habe weder Zutritts- noch „Rederecht“. Die beiden „mustergültig demokratischen“ Medien werden sich auf die Kandidaten von CDU, SPD, Grünen, „Die Linke“ und Wählergemeinschaft beschränken.
Den nächsten Vogel schoss die ebenfalls schon in der Vergangenheit unangenehm aufgefallene Schreiberin Nicole Bolz von der WR ab. In ihrem Porträt über Gunhild Böth, Oberbürgermeister-Kandidatin der SED-Fortsetzungspartei „Die Linke“, nennt sie die verstockte „DDR“-Verherrlicherin beschönigend eine „unbequeme Weltverbesserin“. Zwar wird erwähnt, dass Böth 1978 aus der SPD ausgeschlossen worden ist, weil sie sich gemeinsam mit Kommunisten gegen die beruflichen Kündigungen von linksradikalen Staatsfeinden der Bundesrepublik engagierte, doch ihre zehnjährige DKP-Mitgliedschaft von 1979 bis 1989 fällt im Artikel komplett unter den Teppich. Bekanntlich hat sich die DKP bis zum Untergang des SED-Regimes im November 1989 vom Mauermörder-Staat finanzieren lassen. Bislang ist PRO Deutschland keine öffentliche Entschuldigung Böths für ihre Kooperation mit der Stasi-Diktatur „DDR“ bekannt.
„Es ist nur noch Realsatire, wie die politische Klasse unserer Stadt uns Freiheitliche in substanzloser Weise zu dämonisieren versucht, doch einstige Parteigänger Erich Honeckers, die keinerlei Reue zeigen, wie selbstvertsändlich ‚mitspielen‘ lässt“, äußert sich die Wuppertaler PRO-Bewegung/REP-Ratsfraktionsvorsitzende Claudia Bötte zum Gebaren der Lokalmedien.
„Nicht mehr der antitotalitäre Konsens aller Demokraten zählt bei diesen Leuten, sondern die reine Willkür entscheidet bei denen darüber, wer politischer Aussätziger sein soll und wer nicht. Der erste Nachkriegs-SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher war in dieser Beziehung aufmerksamer, indem er von Kommunisten als ‚rotlackierten Faschisten‘ sprach. Daher am 13. September den Wahlzettel zum Denkzettel für die realitätsfernen Altparteien machen und Markus Stranzenbach wählen!“