Erst Ende Juli letzten Jahres wurde der Bereich Döppersberg samt Halle des Hauptbahnhofs für die Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht und seitdem gibt es von dort wiederholte Klagen über Vandalismus. Die etablierte Kommunalpolitik diskutiert das Thema mehr schlecht als recht. Unterdessen gibt die Stadtverwaltung zu verstehen, sie könne nicht mit ihrem Ordnungsamt die Personalkapazitäten bereitstellen, um jede Nacht nach Sachbeschädigern Ausschau zu halten.
Allerdings ist nächtlicher Vandalismus nicht das einzige akute Problem am Döppersberg. Die Bahnsteige des Hauptbahnhofs werden massenhaft von Tauben belagert. Die Schwebebahn-Haltestelle gilt als altbekannter Treffpunkt der Obdachlosen-, Alkoholiker- und Drogen-Szene. Um die Verhältnisse am Döppersberg ins Lot zu bringen, ist ein enger und länger andauernder Austausch mit der organisatorischen Leitung des Hauptbahnhofs Köln in Erwägung zu ziehen.
„Zwar ist der Hauptbahnhof Köln von einer anderen Größenordnung als unser Döppersberg, doch bewährte Vorgehensweisen von dort auf unsere Verhältnisse adaptiert dürften spürbare Abhilfe schaffen“, so die PRO-Wuppertal-Ratsfraktionsvorsitzende Claudia Bötte.
„In der Domstadt am Rhein ist im Hauptbahnhof die sichtbare Präsenz von Sicherheitspersonal hoch. Dort ist bereits in den 1990er Jahren die Obdachlosen-, Alkoholiker- und Drogen-Szene verdrängt worden auf weniger die Allgemeinheit störende Bereiche der Stadt. Und ein massives Tauben-Problem wie am Döppersberg ist dort unbekannt.
Wir von PRO Wuppertal erachten folgende Maßnahmen als dringend geboten: Eine 24-stündige Video-Überwachung des gesamten Bereichs Döppersberg während des gesamten Jahres. Zahlreiche Hinweise darauf, dass die Deutsche Bahn, die Wuppertaler Stadtwerke bzw. die Stadt Prämien an diejenigen zahlen, die entscheidende Hinweise zur straf- und zivilrechtlichen Verfolgung von Sachbeschädigern geben. Schulung des Personals im durchgängig geöffneten Supermarkt in der Bahnhofshalle, verdächtige Personen umgehend an Polizei und Ordnungsamt zu melden.
Der springende Punkt ist, dass die etablierte Politik den Bereich Döppersberg über Jahrzehnte hinweg verwahrlosen ließ. Gemäß Berlin-‚Vorbild‘ ging es hauptsächlich darum, eklatante Missstände nicht zu beseitigen, sondern zu verwalten. Daher muss an jeden, der beabsichtigt, unseren Hauptbahnhof nicht sachgemäß zu nutzen, ein unmissverständliches Signal gegeben werden: Hier ist die Bürgerschaft nebst Sicherheitsbeamten besonders wachsam und der Verfolgungsdruck bei Ordnungswidrigkeiten und Straftaten entsprechend hoch!“