„Wahlbühne“ in Barmen geriet zur Farce

Flagge der „DDR“

Einen Hauch von Ostalgie mit Blockparteien, Nomenklatura und allem Zubehör ließ die „Wahlbühne“ durch den Opernsaal wehen.

Insbesondere für die Wuppertaler Oberbürgermeister-Kandidatin Gunhild Böth („Die Linke“) dürfte die „Wahlbühne“ von „Radio Wuppertal“ und „Westdeutscher Zeitung“ (WZ) am Abend des 25. August vorgekommen sein wie ein Heimspiel in der alten „DDR“. Die Altparteien schmorten in altbekannter Weise im eigenen Saft. Das Prinzip des Blockparteien-Systems à la Erich Honecker feierte einem Zombie gleich fröhliche Urständ.

Erster zentraler Fehler der von Lothar Leuschen (WZ) und Georg Rose („Radio Wuppertal“) in der Barmer Oper geleiteten Veranstaltung war das Ausklammern der Stadtoberhaupt-Bewerber Markus Stranzenbach (PRO-Bewegung) und Björn „Hose“ Werner („Die Partei“). Zweiter wesentlicher Fehler war das Vor- und Nachselektieren jeglicher Fragen an die Kandidaten von CDU, SPD, „Grünen“, „Die Linke“ und Wählergemeinschaft. Spontan aus dem Publikum heraus durften keine Fragen gestellt werden. Leuschen und Rose konnten somit agieren wie Diktatoren in freier Wildbahn.

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Erneute „Glanzleistungen“ der Lokalmedien

Ehrennadel der „DDR“-Blockparteien

„Für patriotische Leistungen“ hieß es noch auf der Ehrennadel der „DDR“-Blockparteien, während die heutige Altparteien-Einheitsfront erklärtermaßen antipatriotisch ist.

Wie sehr Wuppertal in die Möchtegern-Alleinherrschaft einer Altparteien-Einheitsfront abrutscht, haben in den zurückliegenden Tagen wieder einmal in bezeichnender Weise die lokalen Massenmedien unter Beweis gestellt. Diesmal waren von der Journalisten-Zunft der mittlerweile notorische Lothar Leuschen, Nicole Bolz und Georg Rose die Hauptverantwortlichen. Halbwegs sachliche Berichterstattung zur anstehenden Oberbürgermeister-Wahl in „Radio Wuppertal“, „Westdeutscher Zeitung“ (WZ) oder „Wuppertaler Rundschau“ (WR)? Absolute Fehlanzeige!

Da die PRO-Bewegung angekündigt hatte, mit ihrem Oberbürgermeister-Kandidaten Markus Stranzenbach am 25. August bei der „Wahlbühne“ von „Radio Wuppertal“ und WZ im Opernhaus Barmen zu erscheinen, sahen sich am 21. August die Chefredakteure Rose und Leuschen genötigt, an die lokale PRO-Deutschland-Kreisbeauftragte Claudia Bötte ein E-Mail-Schreiben zu senden, Stranzenbach sei „ausdrücklich nicht eingeladen“ und habe weder Zutritts- noch „Rederecht“. Die beiden „mustergültig demokratischen“ Medien werden sich auf die Kandidaten von CDU, SPD, Grünen, „Die Linke“ und Wählergemeinschaft beschränken.

Den nächsten Vogel schoss die ebenfalls schon in der Vergangenheit unangenehm aufgefallene Schreiberin Nicole Bolz von der WR ab. In ihrem Porträt über Gunhild Böth, Oberbürgermeister-Kandidatin der SED-Fortsetzungspartei „Die Linke“, nennt sie die verstockte „DDR“-Verherrlicherin beschönigend eine „unbequeme Weltverbesserin“. Zwar wird erwähnt, dass Böth 1978 aus der SPD ausgeschlossen worden ist, weil sie sich gemeinsam mit Kommunisten gegen die beruflichen Kündigungen von linksradikalen Staatsfeinden der Bundesrepublik engagierte, doch ihre zehnjährige DKP-Mitgliedschaft von 1979 bis 1989 fällt im Artikel komplett unter den Teppich. Bekanntlich hat sich die DKP bis zum Untergang des SED-Regimes im November 1989 vom Mauermörder-Staat finanzieren lassen. Bislang ist PRO Deutschland keine öffentliche Entschuldigung Böths für ihre Kooperation mit der Stasi-Diktatur „DDR“ bekannt.

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