Der Eiertanz um einen möglichen Wetterschutz der Horst-Szymaniak-Tribüne des Stadions am Zoo offenbart zwei Dinge zugleich: Erstens setzt die Fraktion PRO Deutschland/REP gute Impulse in der Kommunalpolitik, doch zweitens will die politische Klasse Wuppertals das nicht zugeben und präsentiert daher der Öffentlichkeit ein ganz übles Schmierentheater. Nach einer Schamfrist von gut einem halben Jahr stellt nun Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) in Aussicht, städtische Fördergelder für eine Überdachung der Horst-Szymaniak-Tribüne wie auch die Installation einer Rasenheizung bereitzustellen. Ein solches Dach forderte die Fraktion PRO Deutschland/REP bereits im April dieses Jahres, doch bis abschließend zur Sitzung des Stadtrats am 2. Mai erfand die Stadtspitze um Mucke abenteuerlichste Lügenmärchen, um das Ansinnen der patriotischen und grundlegend oppositionellen Formation madig zu reden.
Es gibt ein Interview mit Andreas Mucke in der aktuellen Ausgabe des Fan-Organs „neunzehn54“ vom Wuppertaler Sportverein (WSV). Darin nennt er den Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Marc Schulz, als politischen Busenfreund und ebenfalls regelmäßigen Besucher der WSV-Fußballspiele. Wohlweislich blendet das Stadtoberhaupt aber aus, dass die PRO-Deutschland-Politikerin Claudia Bötte gleichermaßen zu den häufigen Zuschauern der Wettkämpfe zählt. Die Mucke-„Logik“ provoziert geradezu folgende Fragestellung: Stehen etwa nur eingefleischte Gutmenschen für den Fußball?
„Auch wenn man spöttisch vom Oberbürgermeister ‚mit der langen Leitung‘ sprechen kann, so ist es zumindest positiv, endlich Bewegung in der von uns politisch angestoßenen Debatte zu sehen“, beurteilt die Wuppertaler PRO Deutschland/REP-Fraktionsvorsitzende Claudia Bötte die neuesten Entwicklungen.
„Dringend rate ich Mucke an, in der Sache Überdachung der Horst-Szymaniak-Tribüne Bescheidenheit zu zeigen, denn jegliche Inszenierungen seiner Person als vermeintlicher Heilsgestalt des WSV werde ich ohne jeden Zweifel gepfeffert zu kommentieren wissen. Es verträgt sich eben nicht mit der Realität, wenn sich ein Altparteien-Apparatschik politisch korrekte Scheinwirklichkeiten bastelt. Mir ist es egal, wenn die Etablierten uns von PRO Deutschland/REP nach einer Schamfrist kopieren und somit zum Erfolg unserer Pläne beitragen, doch dann sind für diese Akteure der politischen Klasse definitiv keine Lorbeeren mehr drin, sie seien die Finder des Steins der Weisen!“