Wegen der personellen Überschneidung zwischen den Geschäftsführungen der Wuppertaler PRO Deutschland/REP-Ratsfraktion und der Remscheider PRO-Deutschland-Ratsgruppe sah die patriotische Partei seit jeher die gegenseitigen Klageandrohungen wegen des „Fashion Outlet Center“ in Elberfeld und des „Designer Outlet Center“ in Lennep als Posse unterhalb von Kindergarten-Niveau. Aus diesem Grunde ergriff die PRO Deutschland/REP-Fraktionsvorsitzende Claudia Bötte während der Wuppertaler Ratssitzung am 7. März das Wort, um sich aufgrund der persönlichen Bekanntschaft mit beiden beteiligten Oberbürgermeistern Andreas Mucke (Wuppertal, SPD) und Burkhard Mast-Weisz (Remscheid, ebenfalls SPD) als Streitschlichterin vorzuschlagen (Wuppertaler Rats-TV vom 7. März 2016 ab 3 Std. 29 Min. 30 Sek., TOP 11.6). Die Altparteien und ihre Anhängsel im Wuppertaler Stadtrat zogen es allerdings vor, die direkte juristische Konfrontation zu suchen.
Insbesondere in der CDU des Bergischen Städtedreiecks gibt es momentan schwerwiegenden Zoff. Deren Wuppertaler Fraktionsvorsitzender Michael Müller, der beruflich Schausteller-Gastronom ist, poltert mit Vehemenz gegen das „Designer Outlet Center“ in Lennep. Seiner Auffassung nach dürften derartige Mode-Zentren nur noch in den Zentrallagen von Großstädten entstehen. Deshalb sei eine Klage gegen den Standort Remscheid-Lennep gerechtfertigt.
Jens-Peter Nettekoven (Landtagsabgeordneter und Remscheider Fraktionsvorsitzender) und Markus Kötter (Bezirksbürgermeister Lennep und Stadtratsmitglied) werfen ihrem schwarzen Parteikollegen Müller unterdessen „schwer erträgliche Überheblichkeit“ vor. Nettekoven sah sich veranlasst, Müller einen Offenen Brief zu schreiben, in dem Mäßigung erbittet wird. Jedoch sieht sich der 65-jährige Müller in der Rolle desjenigen, der im vollkommenen Recht sei.
„Diese ganzen Debatten, das ‚Designer Outlet Center‘ könnte wegen räumlicher Nähe dem ‚Fashion Outlet Center‘ schaden und umgekehrt, sind extrem müßig!“, kommentiert der Remscheider PRO-Deutschland-Ratsgruppensprecher Andre Hüsgen, der zugleich Geschäftsführer der Wuppertaler PRO Deutschland/REP-Ratsfraktion ist.
„Sollte wirklich nur für ein Günstig-Mode-Zentrum in unserem Bergischen Städtedreieck Platz sein, wovon ich absolut nicht ausgehe, dann wird das der Markt spätestens wenige Jahre nach Eröffnung der beiden Projekte von allein regeln. Sparen wir uns lieber die ganzen unnötigen Gerichts- und Gutachterkosten und lassen die Investoren in Elberfeld sowie Lennep ihr Ding durchziehen. Stattdessen erwecken die Altparteien-Funktionäre der Region den Eindruck, sie betrachten Steuergelder als Ressource im Überfluss, um falschen Lokalpatriotismus und Eitelkeiten zulasten der Bürger auszuleben. Wir als Bürgerbewegung PRO Deutschland mit kommunalpolitischer Verankerung im gesamten Bergischen Städtedreieck sagen ausdrücklich ‚Nein!‘ zu diesem Irrsinn innerhalb der politischen Klasse!“