Anlässlich der nächsten Sitzung des Stadtrats am 2. Mai wird es für Anhänger des Wuppertaler Sportvereins (WSV) unter TOP 4.4 („Überdachung der Horst-Szymaniak-Tribüne (Nordtribüne) des Stadions am Zoo“) eine wichtige Entscheidung geben. Aktuell ist nur die Haupttribüne des Stadions am Zoo überdacht, nicht jedoch die Nordtribüne, die regelmäßig von WSV-Anhängern mit Stehplatz-Karten genutzt wird. Diesen Zustand will die Stadtratsfraktion PRO Deutschland/REP ändern.
In den Ausschüssen Sport (13. April) sowie Stadtentwicklung, Wirtschaft und Bauen (21. April) wurde seitens der Altparteien behauptet, allein die Planungskosten eines solchen Projekts seien bei 200.000 Euro oder womöglich mehr anzusetzen, wofür die Stadt kein Geld habe. Die Fraktion PRO Deutschland/REP hält einerseits die genannten Planungskosten für zu hoch kalkuliert, andererseits die Argumentation der etablierten Parteien für eine fadenscheinige Ausrede, um keinem Antrag der einzigen kommunalpolitischen Fundamentalopposition zustimmen zu müssen. Am 2. Mai wird es nun im Rat zum Lackmustest kommen, wie viel den Stadtverordneten der WSV wert ist.
„Wir lassen unsere WSV-Fans nicht im Regen stehen!“, äußert die Wuppertaler PRO Deutschland/REP-Fraktionsvorsitzende Claudia Bötte entschlossen.
„Tatsächlich ist im Stadtrat schon über den tibetischen Separatismus, Arbeitsverhältnisse in Bangladesch oder belgische Atomkraftwerke debattiert worden, doch in den beiden Ausschüssen wird eine originär Wuppertaler Angelegenheit von den Altparteien für nicht diskussionswürdig erachtet. Die zwei Sitzungen waren einmal mehr Armutszeugnisse für die politische Klasse. So kennen wir die selbsternannte Elite unserer Stadt!
Bereits im März war mir als Anhängerin des WSV klar, dass unsere Fußballmannschaft von der Oberliga Niederrhein in die Regionalliga West aufsteigen wird. Im Herbst 2010 beschloss der Essener Stadtrat eine Förderung des knapp 43 Millionen Euro teuren Neubaus des dortigen Stadions. Wie sieht unser WSV gegenüber dem Erzrivalen Rot-Weiß Essen aus, wenn unser Stadtrat sich eng machen sollte wegen der Überdachung einer überschaubaren Tribüne? Das wäre keine Politik auf dem Niveau höchster Ligen, sondern in der Tiefe unterster Kreisligen.
Außerdem würde der Neubau einer Überdachung für unsere Nordtribüne positive Effekte für den zweiten und dritten Arbeitsmarkt haben wie seinerzeit bei der Renovierung unseres Stadions in den Jahren 2005 bis 2008. Von damals sind mir zwei Menschen persönlich bekannt, die über diese Arbeitsmaßnahme erfolgreich den Weg in den ersten Arbeitsmarkt fanden. Ferner könnte man den zahllosen sogenannten Flüchtlingen eine äußerst sinnvolle Tätigkeit geben, womit diese die Möglichkeit hätten, zu zeigen, wie sehr sie bereit sind, der sie alimentierenden Gesellschaft etwas zurückzugeben.“